
1 vorrätig
Becker, Bernhard (Text) - Eduard Vischer (Vorw.; Hg.)
Der Brand von Glarus
Mit Vorwort, Erläuterungen und Nachwort herausgegeben von Eduard Vischer
50 CHF
o. O. [Glarus], Bäschlin, 1986.
Brosch. m. Deckelprägung
Gr.8°, 37 S.
Einband über Rücken etw. beschienen, in oberer Ecke bestossen.
EA. Mit Widmung von Eduard Vischer in blauem Kugelschreiber auf Schmutztitel (datiert April 1986). Zwei «Glarner Briefe» von Bernhard Becker mit Erläuterungen; im Anhang das Verzeichnis von dessen Veröffentlichungen. - Bernhard Becker (geb. 1819, Ennenda, 1879, gest. Linthal): «1835-1837 Kantonsschule Chur. Kolorist. 1843-1846 Theologiestudium in Basel, in Heidelberg Studium der Philosophie, Alten Sprachen und Geschichte, Dr. phil. 1848. Im selben Jahr reiste Bernhard Becker über Frankfurt und London nach Paris, wo er die Julirevolution miterlebte. Becker war zugleich Seelsorger, Schulpolitiker, Volksdichter und Sozialreformer: Er wirkte 1848-1879 als Pfarrer in Linthal, war 1863-1879 Mitglied des Kantonsschulrats und 1861-1878 Korrespondent der "Basler Nachrichten". In Wort und Schrift wies Becker auf die schädlichen Auswirkungen der Industrialisierung hin, so auf die Gesundheit und Leben gefährdenden Arbeitsbedingungen, die frühen Heiraten und die Lockerung der Familienbande, den Sittenverfall sowie die Abhängigkeit der Arbeiter vom Unternehmer. Er appellierte an die Menschlichkeit der Arbeitgeber, verlangte aber auch staatliche Eingriffe. Becker gilt als eigentlicher Wegbereiter der für ihre Zeit fortschrittlichen Glarner Fabrik- und Sozialgesetzgebung. In seinen sozialreformerischen Schriften und Predigten setzte er sich vor allem für ein generelles Arbeitsverbot für Kinder, die Beschränkung der Arbeitszeit, die Untersagung der Sonntagsarbeit, die Verbesserung der Arbeitsverhältnisse in den Fabriken sowie für eine bessere Ernährung und Hygiene der Fabrikarbeiter ein. Spätere Werke handeln vom Verhältnis der Kirche zur Arbeiterfrage» (HLS).
Sachgebiet: Helvetica