Schuler, Fridolin
Dr. Fridolin Schuler
Erinnerungen eines Siebenzigjährigen. Mit Schulers Porträt und dem Verzeichnis seiner Veröffentlichungen
25 CHF
Frauenfeld, Huber, 1903.
OLwd. m. Goldprägung
8°, Frontispiz, 160 S.
Einband etw. (stock-)fleckig (am Rücken stärker), innen tadellos.
EA. Fridolin Schuler ( geb. 1832, Bilten, gest. 1903, Aarburg): «1848-1851 Gymnasium in Aarau, 1851-1855 Medizinstudium in Zürich, Würzburg, Wien, Prag und Paris. 1855-1877 Arzt in Mollis, in der Sanitätskommission. 1872-1887 Appellationsrichter (1877-1887 Präsident), 1887-1890 erster Obergerichtspräsident. Fridolin Schuler trat für das 1881 eröffnete Kantonsspital und die 1897 in Braunwald errichtete Lungenheilstätte ein. 1867 wurde er zum kantonalen Fabrikinspektor ernannt und aufgrund seiner Erfahrung zu den Vorberatungen des eidgenössischen Fabrikgesetzes von 1877 beigezogen. 1878-1902 amtierte er als erster eidgenössischer Fabrikinspektor, wobei er sich für die Reduktion der Kinderarbeit, den Schutz der Frauen und Wöchnerinnen sowie den sogenannten Normalarbeitstag von 11 Stunden für alle Arbeitnehmer einsetzte. Auf seine Anregung hin wurden am Eidgenössischen Polytechnikum Zürich 1890 eine Dozentur für Gewerbehygiene und eine Ausstellung über Arbeiterschutz geschaffen. Schulers umfangreiche Schriften befassen sich mit der Wohn- und Ernährungslage der Arbeiter, den hygienischen Verhältnissen in den Fabriken, der Gesundheitsschädlichkeit gewisser Arbeitsprozesse und Chemikalien (Blei, Phosphor), der Unfallverhütung, dem Versicherungswesen (Krankenkassen, Unfall-, Haftpflichtversicherung), Fragen des Arbeiterschutzes sowie der Organisation der Fabrikinspektion. Schuler gilt als Begründer der schweizerischen Arbeiterschutzgesetzgebung. Dank seiner Forschungen und der Teilnahme an internationalen Kongressen, zum Teil als offizieller Vertreter der Schweiz, erwarb er sich auch im Ausland einen Namen. 1885 Ehrendoktor der Universität Basel, 1902 der Universität Zürich» (HLS).
Sachgebiet: Helvetica