Hess, Johann Jakob - J. A. [Johann Adam] Pupikofer
Johann Jakob Hess als Bürger und Staatsmann des Standes Zürich und eidgenössischer Bundespräsident
Ein biographischer Beitrag zur Geschichte der schweizerischen Eidgenossenschaft und des schweizerischen Gemeinsinns in der Restaurations- und Regenerationszeit. Nebst Bildniss und zahlreichen Beilagen von diplomatischen Correspondenzen und Berichten
40 CHF
Zürich/Leipzig, Verlag von J. J. Ulrich / S. Hirzel, 1859.
Brosch.
Gr.8°, XII, 330 S., 1 Bl. Errata
Einband unfrisch, etw. fleckig u. mit einigen Abspleissungen, Name auf Vorderdeckel, etw. stockfleckig (äusserste Bl. stärker).
EA. - Johann Jakob Hess (geb. 1791, Zürich, gest. 1857, ebd.): «1809-11 besuchte H. das Polit. Institut der Stadt Zürich, 1811-13 studierte er Rechtswissenschaften an der Univ. Heidelberg. 1818 wurde er Sekr. am Zürcher Obergericht, 1828 Oberrichter. Seine polit. Laufbahn begann 1823 mit der Wahl in den Zürcher Gr. Rat. Gegen das Ende der Restaurationszeit näherte sich der zunächst aristokratisch gesinnte H. unter dem Einfluss Paul Usteris der Reformpartei an, wobei er als Vermittler zwischen den Radikalen und den Liberalen auftrat. Im Dez. 1830 wurde er in den Zürcher Verfassungsrat abgeordnet, der die liberale Regenerationsverfassung von 1831 entwarf. 1832 wurde H. in den Regierungsrat und zum 2. Bürgermeister des Standes Zürich gewählt. Als Polizeidirektor und entschiedener Vertreter des liberalen Fortschritts prägte er die Regeneration im Kt. Zürich mit. Er verteidigte das Siebnerkonkordat der liberalen Kantone und trat für die Gewerbefreiheit, den Zehntenloskauf, das Strassenbauprogramm sowie die Gründung von Universität, Lehrerseminar und Kantonsschule ein. Als Amtsbürgermeister präsidierte er in den Jahren 1833 und 1839, in denen Zürich Vorort war, die eidg. Tagsatzung. Nach dem konservativen Züriputsch im Sept. 1839 blieb H. vorerst als Bürgermeister im Regierungsrat, trat aber nach heftigen Angriffen im Juni 1840 zurück. Danach widmete er sich hauptsächlich gemeinnützigen Werken. 1839-57 war er in der Vorsteherschaft der Bank in Zürich, 1830-57 präsidierte er den Familienverband der Fam. H. von Zürich. H.s Vergabungen an private und öffentl. Institutionen zeugen von seinem ausgeprägten Gemeinsinn» (HLS).
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