Schaffner, Jakob
Nebel und Träume
Novellen
70 CHF
Berlin/Wien/Leipzig, Paul Zsolnay Verlag, 1934.
OLwd. m. tlw. goldener Rücken- u. Deckelprägung
8°, 257 S., 1 Bl. Verlagsanzeigen
Rückenprägung mit kleinen Abblätterungen, Hinterdeckel etw. fleckig, innen tadellos.
EA (W/G 51). Mit Schild der Schweizerischen Schillerstiftung auf vorderem Innendeckel («Geschenk […] zu Ehren des Autors»), darauf vom Verfasser in schwarzer Tinte signiert. Beiliegend 2 lose Blatt Verlagsanzeigen: 1.: 1 beidseitig bedrucktes Doppelblatt mit den «Neuerscheinungen Frühjahr 1934» (u. a. zum vorliegenden Werk); 2.: 1 beidseitig bedrucktes Blatt zu Jakob Schaffners Roman «Eine deutsche Wanderschaft». - Jakob Schaffner (geb. 1875, Basel, gest. 1944, Strassburg): «Nach dem frühen Tod des Vaters kam S. zum Grossvater nach Wyhlen (Baden, D), später wurde er in die pietist. Anstalt Beuggen eingewiesen. Seinen dortigen Aufenthalt beschrieb er in seinem bedeutendsten Roman "Johannes" (1922). Nach einer Schuhmacherlehre und einigen Jahren als Wandergeselle in Deutschland ab 1893 kehrte er in die Schweiz zurück, wo er in seinem Beruf arbeitete, Vorlesungen besuchte und schrieb. 1905 publizierte der dt. S.-Fischer-Verlag den Roman "Irrfahrten". Es folgte der Roman "Konrad Pilater" (1910), in dem er das Schicksal kleinbürgerl. Menschen darstellte. Ab 1911 lebte der viel gelesene und mit Auszeichnungen bedachte S. in Deutschland. Er begeisterte sich für den Nationalsozialismus, ohne Parteimitglied der NSDAP zu werden. 1940 gehörte er zu den Vertretern der Nationalen Bewegung der Schweiz, die von Bundesrat Marcel Pilet-Golaz empfangen wurden. S. stellte sein Werk (u. a. "Volk zu Schiff" 1936) in den Dienst seines nationalsozialist. Engagements, gleichzeitig wollte er der Schweiz treu bleiben. Diesen Zwiespalt thematisierte er literarisch vielgestaltig. In der Schweiz galt S., der 1944 bei einem Bombenangriff ums Leben kam, als Landesverräter. Seine Heimatgemeinde Buus weigerte sich zunächst, die sterbl. Überreste auf ihrem Friedhof zu bestatten. Sein Frühwerk stösst in jüngster Zeit wieder auf Interesse.1908 Ehrengabe der Schweiz. Schillerstiftung, 1922 Gottfried-Keller-Preis, 1930 Grosser Schillerpreis der Schweiz. Schillerstiftung» (HLS).
Sachgebiet: Literatur