1 vorrätig

Saladin, Joseph

[Typoskript (Brief)]

300 CHF

Artikelnummer: 17931 Kategorie:

4°, 2 einseitig bedruckte Bl.

Gelocht, zweimal gefaltet, Büroklammerspur am Kopfsteg.
Maschinengeschriebener Brief von Joseph Saladin an einen «Doktor Kuhn» in 53 Zeilen, datiert «Zürich, den 1. November 1955», am Schluss in schwarzer Tinte signiert. Beginnend mit einem Dank über dessen «wohlwollende Anteilnahme» an seinem Werk und entsprechende Beiträge «in dieser oder jener Zeitung», gibt Saladin «Auskunft» über die missliche Publikationsgeschichte seines Romans «‹Engelstrasse 67›» und ein damit verbundenes gebrochenes Versprechen von Emil Oprecht; weiter geht er auf seine «Studie ‹Ueber den Bachkrebs›» und seine «Liebe zu diesen seltsamen Tieren» ein («In meiner freien Zeit lag ich oft tagelang und sogar während Nächten an des Baches Ufer, um des Krebses Verhaltensweise kennen zu lernen»), sodann auf das Unglück seines Schreibzwangs: «Ich wäre glücklich, nicht schreiben zu müssen. Wenn ich es aber unterlasse, so bin ich krank bis zur Verzweiflung. Oft frage ich mich: Wozu quäle ich mich? Wozu? […] Ich war in meiner Jugend Steinmetz. Ich versichere Ihnen: [D]en ganzen Tag im Schweisse zu meiseln [sic] ist ein Vergnügen im Vergleich zum Schreiben». Saladin schliesst: «Ich glaube, ich habe in meinem Leben noch nicht so offen gesprochen und geschrieben, - ich werde es bestimmt auch nicht bald wieder tun.»

Sachgebiet: Literatur