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Sulzer, Joh. [Johann] Georg

Joh. Georg Sulzers Unterredungen über die Schönheit der Natur nebst desselben moralischen Betrachtungen über besondere Gegenstände der Naturlehre

Von neuem aufgelegt

180 CHF

Artikelnummer: 20587 Kategorie:
Berlin, Haude und Spener, 1774.
Priv.-Kart. m. montiertem goldgeprägtem Rückenschildchen

8°, Titelvignetten in Holzschnitt, 2 Bl. «Erinnerung über diese neue Ausgabe», 1 Bl. Inhaltsverzeichnis, 232 S., einige Vignetten in Holzschnitt

Rücken ausgeblichen u. beim Fuss gebrochen, Einband etw. fleckig u. tlw. beschabt, vorderes fliegendes Vorsatzblatt mit Besitzereintrag von alter Hand und Eckabschnitt, Titelblatt am Fusssteg etw. wasserfleckig, etw. gebräunt.
«[N]eue Ausgabe» (d. i. um ein neues Vorwort vermehrte 2. Auflage [dieses datiert Berlin, im September 1769]). - Johann Georg Sulzer (geb. 1720, Winterthur, gest. 1779, Berlin): «Johann Georg Sulzer schloss seine Studien am Carolinum in Zürich, unter anderem bei Johann Jakob Bodmer und Johann Jakob Breitinger, 1739 mit der Ordination ab. Daneben nahm er naturwissenschaftlichen Privatunterricht bei Johannes Gessner. Er war 1740-1741 Privatlehrer in Zürich, 1741-1742 Vikar in Maschwanden, 1742 Hauslehrer auf Schloss Widen an der Thur und 1743-1747 in Magdeburg, 1747-1763 Professor der Mathematik am Joachimsthalschen Gymnasium in Berlin, 1765 Professor der Philosophie an der neu errichteten Ritterakademie und ab 1776 Direktor der philosophischen Klasse der Akademie der Wissenschaften Berlin (ab 1750 Mitglied). Seinen pädagogischen Schriften (u. a. Versuch einiger vernünftigen Gedancken von der Auferziehung u. Unterweisung der Kinder, 1745) liess Sulzer praktische Tätigkeit als Reformer mehrerer preussischer Lehranstalten folgen. Sulzer gehörte zu den schweizerischen Wissenschaftlern, die von König Friedrich II. sehr geschätzt wurden. Nach langjähriger Vorarbeit erschien 1771 und 1774 sein Hauptwerk, die Allgemeine Theorie der Schönen Künste. Dieses Lexikon ästhetischer Begriffe fand trotz Kritik der jüngeren Generation (u. a. Johann Wolfgang von Goethe) an der darin vertretenen moralischen Bestimmung der Kunst grosse Verbreitung und begründete Sulzers Stellung als Hauptvertreter der deutschen Ästhetik der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Die Aufgabe der Kunst besteht nach Sulzer in der möglichst «lebhaften Rührung der Gemüther» und der «Erhöhung des Geistes und Herzens». Sie bilde in uns eine «verfeinerte Sinnlichkeit», die aber unter der «Führung der Vernunft» stehen müsse, um nicht in Fanatismus oder Weichlichkeit auszuarten. Wegen seiner universalen Interessen, seines Strebens nach Glück und Harmonie sowie seines liebenswürdigen Wesens wurde Johann Georg Sulzer von seinen Zeitgenossen «der Weltweise» genannt» (HLS).

Sachgebiet: Philosophie